Technisches SEO einfach erklärt: So machst du in 6 Schritten deine Website-Technik für Google fit

Ich weiß, für viele ist Website-Technik und technisches SEO ein Horror-Thema, an das sie sich erst gar nicht rantrauen 😱 Aber halt! Renn nicht gleich weg! Vergiss die Schauergeschichten, die dir von komplexen Code-Monstern erzählt wurden.

Denn neben einer durchdachte Keyword- und Content-Strategie gehört nun mal auch technisches SEO zu einer erfolgsversprechenden SEO-Strategie. Eine technisch optimierte Website ist die Grundlage für alle weiteren Schritte, die du unternimmst, um bei Google gefunden zu werden.

In diesem Blogartikel werde ich dir technisches SEO einfach erklären und du erfährst, welche technischen SEO-Maßnahmen für den Anfang für deine Website wirklich relevant ist.

Warum überhaupt technisches SEO?

Die meisten denken bei SEO zuerst an Keywords und Content. Du auch? Das ist super, denn eine gute Content-Strategie ist ein wichtiger Grundpfeiler, wenn du deine Website für Suchmaschinen optimieren möchtest. Aber auch die Technik hat Einfluss auf deine SEO- und Website-Performance, und zwar in zweierlei Hinsicht:

1️⃣ Die Technik beeinflusst die Nutzererfahrung

Zum einen hat die Technik einen große Einfluss auf die Nutzererfahrung, auch Page Experience genannt. Wenn deine Seiten schnell laden, die Links nicht ins Leere führen, deine Formulare funktionieren und die Website auch auf dem Handy gut zu lesen und zu bedienen ist – um nur einige Beispiele zu nennen -, dann ist dein Website-Besucher happy. Er macht eine gute Nutzererfahrung, wenn er auf deiner Website unterwegs ist.

Wenn deine Website-Besucher happy sind, dann halten sie sich gerne auf deiner Website auf, nehmen dich als professionellen Anbieter wahr und kommen gerne wieder.

Das ist nicht nur für deine Verkäufe förderlich, das findet auch Google richtig gut.

2️⃣ Die Technik unterstützt Suchmaschinen

Eine technisch solide Umsetzung der Website macht es Suchmaschinen möglich, effizient auf die Inhalte der Website zuzugreifen. Du machst es ihnen damit leichter, deine Inhalte zu verstehen, sie thematisch einzuordnen und alle relevanten Seiten zu crawlen und korrekt zu indexieren.

Eine gute technische Grundlage ist daher unerlässlich, um das volle Potenzial deiner SEO-Strategie auszuschöpfen und eine bessere Positionierung in den Suchergebnissen zu erreichen.

Was ist technisches SEO?

Zu technischem SEO gehören ganz viele verschiedene Bereiche. Eigentlich kann man sagen, dass zu technischem SEO alle SEO-Maßnahmen zählen, die nicht im direkten Zusammenhang mit dem Content, also den Inhalten der Website stehen. Hier sind einige Beispiele:

• Ladezeit
• Strukturen deiner Website
• Indexierung
• Bilder-SEO
• Sitemap
• Verlinkungen
• mobile Optimierung
• strukturierte Daten
• SSL-Zertifikat

Man könnte auf jeden Fall ein ganzes Buch schreiben, wenn man alle Themen abdecken möchte. Wenn du aber mit Suchmaschinenoptimierung startest, dann ist es für dich auch erst einmal nicht wichtig, ganz tief in technisches SEO einzusteigen.

Allerdings gibt es einige Punkte, die du von Anfang an auf deiner Website umsetzen solltest, um eine gute SEO-Grundlage zu schaffen. Hier zeige ich dir, welche das in meinen Augen sind.

Mit diesen 6 Schritten machst du deine Website für Google fit

1. SSL-Zertifikat

Ein vorhandenes SSL-Zertifikat ist ein direkter – wenn auch leichtgewichtiger – Rankingfaktor. Aber auch unabhängig von SEO sollte in jede ernst zu nehmende Website ein SSL-Zertifikat eingebunden sein. Darüber werden die Daten zwischen deinem Website-Server und dem User verschlüsselt übertragen. Es trägt also zur Sicherheit deiner Website bei.

Kostenlose SSL-Zertifikate gibt es z.B. über Let’s Encrypt. Wenn deine Website mit https (statt mit http) beginnt, dann ist ein SSL-Zertifikat korrekt eingebunden.

Falls nicht, dann solltest du das dringend nachholen.

Ein SSL-Zertifikat ist nicht nur Rankingfaktor, sondern ist auch für die Seriosität und Vertrauenswürdigkeit deiner Website von Bedeutung.

2. Crawling und Indexierung

Ist technisch gesehen sichergestellt, dass deine Website problemlos gecrawlt und indexiert werden kann? Prüfe mal diese zwei Punkte:

⓵ Robots.txt

Die robots.txt ist eine einfache Text-Datei, über die gesteuert werden kann, welche Seiten bzw. Bereiche der Website gecrawlt werden sollen und welche nicht.

Deine robots.txt-Datei kannst du aufrufen, indem du im Browser eingibst: www.deine-domain.de/robots.txt

Es sollten hier keine Seiten mit dem Befehel „Disallow“ vom Crawling ausgeschlossen sein, die indexiert werden sollen.

Eine robots.txt kann z.B. so aussehen:

Hier steht neben dem Befehl „Disallow“ nichts, d.h. keine Seite, Datei oder Verzeichnis ist vom Crawling ausgeschlossen. Man sieht außerdem, dass die robots.txt von dem Plug-in Yoast SEO erstellt wurde und dass eine Sitemap angelegt ist. Zu den Sitemaps erkläre ich weiter unten mehr.

Mit diesem Tool von Google kannst du deine robots.txt auf Fehler prüfen lassen. Dazu musst du deine Website bei der Google Search Console angemeldet haben.

⓶ „no index“-Tag

Der „no-index“-Tag wird pro Unterseite vergeben. Eine Seite, die den „no index“-Tag hat, wird nicht gecrawlt und kommt somit auch nicht in den Index. Alle Seiten, die in den Suchergebnissen der Suchmaschinen erscheinen sollen, dürfen auf keinen Fall mit diesem Tag versehen sein.

Für manche Seiten jedoch ist der „no index“-Tag sehr sinnvoll. Es sollten nämlich nur solche Seiten in den Index kommen, die für den Suchenden einen Mehrwert bieten. Bestimmte Seiten wie dein Impressum, deine Datenschutzerklärung oder Double-opt-in- und Dankesseiten tun das im Normalfall nicht. Auf diesen Seiten solltest du den „no index“-Tag setzen.

Der „no-index“-Tag ist standardmäßig nicht gesetzt. Wie du ihn mit Yoast SEO und Rankmath auf eine Seite setzen kannst, zeige ich dir in diesem Video (Rankmath ab 00:58 Sek.):

3. Page Speed

Die Page Speed bzw. Ladezeit deiner Website sollte so kurz wie möglich sein. Mit diesem Tool von Google kannst du sie testen: https://pagespeed.web.dev/

Die Ladezeit sollte im Idealfall sowohl für die Desktop- als auch für die Mobil-Version im grünen Bereich liegen. Für die mobile Version ist das aber oft schwierig zu erreichen, weshalb hier meiner Meinung nach auch ein Wert im oberen orangen Bereich vollkommen in Ordnung ist.

Hier siehst du die Ergebnisse meines Page Speed Tests:

(Zur Info: Die Ergebnisse können je nachdem, wann du die Messungen durchführst, starken Schwankungen unterliegen.)

Wenn deine Ladezeit darunter liegt, dann solltest du bestimmte Maßnahmen ergreifen, um sie zu verbessern. Was genau getan werden muss, ist von Fall zu Fall unterschiedlich.

Caching Plug-in

Sehr häufig empfiehlt sich der Einsatz eines Caching Plug-ins wie WP Rocket oder Autoptimize in Kombination mit WP Fastest Cache.

Hier findest du eine Anleitung, wie du Autoptimize und WP Fastes Cache einrichtest.

Bilder-Größe

Ich sehe auch sehr oft Websites mit Bildern mit riesigen Dateigrößen, die die Website einfach langsam machen. Die Verkleinerung der Bilder kann da schon Abhilfe schaffen. Als Orientierung für dich: Ein großes Bild, das über die gesamte Bildschirmbreite geht, sollte nicht mehr als etwa 250 kB haben. Kleinere Bilder nicht mehr als ca. 50 kB

Server

Manchmal ist auch der Server des Hosters verantwortlich für lange Ladezeiten. Es gibt bestimmte Hosting-Anbieter, die bekannt dafür sind, dass sie nicht die schnellsten Server des Universums haben. Wenn dein PageSpeed-Test ergibt, dass dein Server eine lange Antwortzeit hat, dann ist es eine Überlegung wert, den Hosting-Anbieter zu wechseln. Ich hoste meine Website übrigens bei All-inkl* und kann dir diesen Anbieter sehr empfehlen.

4. Mobile Friendly

Da heutzutage mehr als die Hälfte der Website-Aufrufe über mobile Endgeräte geschehen, sollte deine Website mobil optimiert sein. Auch für Google ist dies ein Teil einer positiven Nutzererfahrung und zieht dies in die Bewertung deiner Website mit ein.

5. Strukturen

Google liebt Strukturen. Eine klare und hierarchische Website-Struktur hilft Suchmaschinen, den Inhalt deiner Website besser zu verstehen und effizienter zu indizieren. Es sind letztendlich halt doch „nur“ Maschinen, die nach einem bestimmten Schema vorgehen.

Das Thema Strukturen ist ein ganz weites Feld 😅 Konzentriere dich für den Anfang auf die folgenden vier Punkte:

⓵ Hierarchische Überschriftenstrukturen

Was man unter hierarchischen Überschriftenstrukturen versteht, kannst du genauer in meinem Blogartikel „5 Tipps, um gute SEO-Texte zu schreiben“ nachlesen.

Wenn ich SEO-Checks mache, sehe ich auf ganz vielen Websites, dass die Überschriften-Hierarchien zur Formatierung der Überschrift herangezogen wird. Z.B. ist über das Theme eingestellt, dass eine H3-Überschrift grün und in Schriftgröße 24 px ausgegeben wird. Und dann werden alle Überschriften, die grün und 24 px groß sein sollen als H3 gekennzeichnet, auch wenn sie hierarchisch gesehen eine H1, H2, H4 usw. wären.

Damit macht man es den Suchmaschinen schwerer, den Text und die Inhalte der Seite zu verstehen. Achte am besten beim Einstellen deiner Website-Texte auf die richtigen Überschriften-Hierarchien. Alles im Nachhinein zu ändern, ist nämlich eine Heidenarbeit 😅

⓶ Eine klare und benutzerfreundliche Navigation

Tipps, wie du das umsetzt, findest du hier

⓷ Interne & externe Verlinkungen

Interne Verlinkungen sind wichtig, damit Google alle Seiten deiner Website finden kann. Seiten, die nicht verlinkt sind, finden die Suchmaschinen nicht.

Außerdem helfen interne & externe Verlinkungen auch, deine Webseiten thematisch besser zur verstehen und einzuordnen.

Eine Erklärung, was interne & externe Links sind und wie du sie einsetzt, findest du hier.

⓸ Clustern von Themen in Kategorien (bei einem Blog)

Überlege dir, welche Überkategorien zu deinen Blog-Themen gut passen und vergib Kategorien, denen du die jeweiligen Artikel dann zuordnest. Ich blogge z.B. über allem rund um Website, SEO und Webtexte und manchmal auch etwas über mich und mein Leben. Deshalb gibt es bei mir die Kategorien: SEO, Website-Tipps, Website-Texte, Bloggen und Über Lina.

6. XML-Sitemap

Eine Sitemap ist eine hierarchische Übersicht über die Inhalte einer Website. Sie enthält eine Auflistung von URLs und andere Informationen wie das letzte Änderungsdatum und wie viele Bilder eine Seite enthält.

Wenn eine Sitemap für deine Website angelegt ist, kannst du sie über diese URL abrufen: https://deine-domain.de/sitemap_index.xml

Meine Indexdatei enthält 3 übergeordnete Sitemaps:

Wenn ich auf die Post-Sitemap, also die Sitemap meiner Blogartikel klicke, dann schaut das beispielsweise so aus:

Wozu braucht man jetzt so eine Sitemap?

Suchmaschinen lesen die Sitemaps aus und können so die Inhalte und Zusammenhänge deiner Website besser verstehen. Sie helfen auch dabei, dass neue Inhalte schneller gefunden und indexiert werden können.

Die Sitemap lässt du am besten über dein SEO-Plug-in wie Yoast SEO oder Rankmath für deine Website anlegen. Das kannst du über die Einstellungen aktivieren.

Wie wichtig ist die Technik für SEO wirklich?

Technisches SEO stellt das Fundament für eine suchmaschinenoptimierte Website dar. Einige „Fehler“ in der Technik können fatale Folgen haben, z.B. wenn durch die robots.txt versehentlich Seiten vom Crawling ausgeschlossen werden oder fälschlicherweise ein „no index“-Tag gesetzt wurde und diese Seiten so erst gar nicht indexiert werden können.

Andere Mängel in der SEO-Technik haben vielleicht keine so weitreichende Folgen, wie z.B. eine fehlende Sitemap, wenn alle Inhalte der Website durch interne Verlinkungen miteinander verbunden sind.

Die absolute Prio 1 sind für Google aber unbestritten die Website-Inhalte. Hilfreiche Inhalte, die dem Suchenden einen Mehrwert bieten, sind mit weitem Abstand der bedeutendste Rankingfaktor.

Deine SEO-Technik kann noch so gut aufgestellt sein, wenn deine Inhalte Kacke 💩 sind, dann wirst du damit auch keinen Blumentopf gewinnen.

Nichtsdestotrotz betont Google aber auch, dass gute (=hilfreiche) Inhalte auch eine gute Page Experience, also eine gute Nutzerfreundlichkeit voraussetzen. Und auf die Page Experience haben viele Aspekte des technischen SEO einen großen Einfluss.

Wenn ich mir Googles Aussagen so durchlese, dann interpretiere ich, dass richtig gute Inhalte alleine im Prinzip ausreichen würden, um auf den obersten Plätzen zu ranken. Aber nur, wenn es für dieses Thema keine oder wenig „Konkurrenz“ gibt. Je stärker das jeweilige Thema umkämpft ist, desto mehr muss man sich um weitere Rankingfaktoren wie Page Experience und technisches SEO kümmern, um die Chancen für die oberen Plätze auf der Suchergebnisseite zu steigern.

SEO interessiert dich gerade nicht?

Übrigens, auch wenn SEO gerade nicht in deinem Fokus liegt, sollte deine Website technisch gut aufgestellt sein – immer! Eine tip top funktionierende Website macht nämlich nicht nur Website-Besucher und Suchmaschinen glücklich, sondern unterstreicht auch deine Seriosität und Professionalität als Anbieter.

Und wenn du irgendwann mal mit SEO startest, dann brauchst du an der Technik nicht mehr viel herumschrauben.

Hier findest du übrigens meine Empfehlungen für 5 kostenlose WordPress-Plug-ins, mit denen du die Technik deiner Website pimpen kannst.

Fazit: Technisches SEO ist die Grundlage einer effizienten SEO-Strategie

Auch wenn der Content deiner Website der allerwichtigste Ranking-Faktor ist, ist auch technisches SEO ein grundlegender Baustein innerhalb einer gut funktionierenden SEO-Strategie.

Wenn du mit SEO startest, dann empfehle ich dir, dich zunächst auf diese 6 Aspekte der SEO-Technik zu konzentrieren:

1. SSL-Zertifkat
2. PageSpeed
3. Crawling & Indexierung
4. Mobile Friendly
5. Strukturen
6. Sitemap

Wenn du deine Website lieber mit meiner Unterstützung auf all diese Punkte und noch viel mehr analysieren lassen möchtest, dann schau dir gerne mal meinen SEO-Check an. Da werden wir über all das und was sonst noch speziell für dich in Hinblick auf SEO relevant ist, sprechen. Ich freue mich auf dich!